Wie könnte Ihr KI-Team aussehen?

KI in Bistum, Verband, NGO oder öffentlicher Einrichtung

30. September 2025

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Thema mehr nur für Tech-Konzerne. Auch Bistümer, Verbände, NGOs und öffentliche Einrichtungen fragen sich: Wie bauen wir KI-Kompetenzen auf – und brauchen wir dafür eine eigene Abteilung?

Die gute Nachricht: Es muss nicht kompliziert sein. KI funktioniert am besten, wenn man klein beginnt, die richtigen Rollen einbindet und schrittweise wächst.

Schritt 1: Klein anfangen – groß denken

Eine komplette KI-Abteilung von Beginn an ist selten nötig. Oft reicht eine engagierte Person als Startpunkt – jemand, der Begeisterung für KI mitbringt, technisches Grundverständnis hat und gut zwischen IT, Fachbereichen und Verwaltung vermitteln kann.

Aus diesem Anfang kann später ein kleines, interdisziplinäres Team (2–5 Personen) entstehen, z. B.:

  • Data & IT-Spezialist*innen für Technik und Infrastruktur

  • Change-Manager*innen für Schulungen, Kulturwandel und Akzeptanz

  • Kommunikationsprofis für interne und externe KI-Anwendungen

Damit wird KI für alle Abteilungen greifbar und niemand fühlt sich überrollt.

Schritt 2: Workshops statt Bauchgefühl

Praxisnähe ist entscheidend. Workshops mit Mitarbeitenden beantworten Fragen wie:

  • Was kann KI heute schon leisten?

  • Welche Prozesse könnten erleichtert oder automatisiert werden?

Besonders wertvoll: Use-Case-Sessions, in denen konkrete Abläufe – z. B. in Kommunikation, Verwaltung oder Wissensmanagement – auf ihr KI-Potenzial geprüft werden.

So wird KI konkret, verständlich und greifbar, statt nur ein abstraktes Buzzword zu sein.

Schritt 3: Wo gehört KI organisatorisch hin?

Die klassische Antwort lautet: in die IT-Abteilung. Doch KI betrifft viel mehr: Kommunikation, Verwaltung, digitale Prozesse und Öffentlichkeitsarbeit gleichermaßen.

Die Lösung: Interdisziplinäre Teams, die als Querschnittsfunktion arbeiten und eng mit allen Abteilungen kooperieren. So wird KI nicht isoliert, sondern wirklich nutzbar für alle.

Schritt 4: Wer behält den Überblick und leitet?

Viele Organisationen haben bereits einen **Digitalisierungsbeauftragten**. KI ist hier ein logischer Bestandteil der digitalen Transformation:

  • Digitalisierung schafft Infrastruktur, Prozesse und Datenzugang

  • KI bringt Intelligenz, Automatisierung und smarte Assistenz

Je nach Größe der Organisation kann die Verantwortung beim Digitalisierungsbeauftragten liegen oder durch einen **KI-Koordinatorin** ergänzt werden.

Pragmatischer Ansatz: Manchmal ist auch eine besonders innovative Abteilung, z. B. die Presse- oder Kommunikationsstelle, der richtige Startpunkt.

  • Sie kennt die digitalen Kanäle, testet Tools agil und kann querschnittübergreifend Projekte starten.

  • So werden sichtbare Ergebnisse schnell erreicht, und die Organisation erlebt die Vorteile von KI direkt im Alltag.

  • Später lässt sich alles problemlos in eine formale KI-Struktur integrieren.

Die Leitung übernimmt die Person oder Abteilung, die strategisch die Leitplanken setzt und operativ Projekte vorantreibt – egal, ob IT, Digitalisierung oder Presse.

Schritt 5: Aufgaben eines KI-Teams

Ein KI-Team oder eine einzelne Koordinatorin/ein Koordinator übernimmt typischerweise:

  • Bedarfsanalyse & Beratung: Wo hilft KI konkret weiter?

  • Tool-Auswahl & Governance: Welche Systeme sind sicher und datenschutzkonform?

  • Schulung & Befähigung: Mitarbeitende fit für den KI-Alltag machen

  • Pilotprojekte & Skalierung: Klein starten, erfolgreiche Lösungen ausrollen

  • Ethik & Transparenz: Besonders wichtig für NGOs, kirchliche Einrichtungen und öffentliche Organisationen

Fazit: Evolution statt Revolution

Eine komplette Abteilung ist nicht nötig – eine engagierte Person oder ein kleines Team kann der entscheidende erste Schritt sein – egal ob IT, Digitalisierung oder Presse.

Wichtig ist, KI nicht als technisches Nischenprojekt, sondern als Querschnittsaufgabe für die gesamte Organisationzu sehen.

So wird KI lebendig, sichtbar und praktisch nutzbar – vom Bistum bis zur NGO.

Menschlich gedacht: KI als Helfer

KI ersetzt keine Menschen. Sie unterstützt, entlastet und eröffnet neue Möglichkeiten. Mit der richtigen Kombination aus Koordination, Workshops und pragmatischem Einstieg wird KI zu einem echten Helfer im Alltag, statt zu einem abstrakten, angsteinflößenden Projekt.

Artikel geschrieben von

Autorin und Geschäftsführerin von i-gelb: Frauke Klemm
Autorin und Geschäftsführerin von i-gelb: Frauke Klemm

Frauke Klemm

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